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Seit 1940, als die Luftwaffe im Krieg im Mittelmeerraum an der Seite der italienischen Luftwaffe mitzuwirken begann, befinden sich die deutschen Streitkräfte auf italienischem Gebiet. Im Sommer 1943 wurden die deutschen Soldaten in Erwartung der Invasion auf Sizilien und des Zusammenbruchs des Regimes in Italien immer zahlreicher. Ab dem Abend des 8. September 1943, unmittelbar nach der Verkündigung des Waffenstillstands, wurden die Deutschen von Verbündeten zu Besatzern. Im Herbst/Winter 1944-1945 setzte die Wehrmacht fast eine halbe Million Mann in Italien ein. Unter ihnen waren zwangsrekrutierte russische und ukrainische Soldaten und Kosaken und viele Österreicher, die meist gezwungen wurden, einen Krieg zu führen, den sie eigentlich nicht wollten. Viele desertierten, um sich an den Partisanen anzuschließen. 

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Die Entscheidung der NS-Führung, den anglo-amerikanischen Vormarsch in Italien so weit wie möglich zu verlangsamen, schuf die Voraussetzungen für eine sehr harte Auseinandersetzung, die die Soldaten bis zur Erschöpfung trieb. An der Front von Cassino, zum Beispiel, oder an den Stränden von Anzio war die Wehrmacht der unaufhörlichen Bombardierung durch die Alliierten ausgesetzt, die die absolute Lufthoheit und das Übergewicht an Mitteln und Munition hatten. Auch der Kampf gegen die Partisanen war besonders schwierig, da der Feind allgegenwärtig war, die Etappen unsicher machte und keinen Augenblick Ruhe ließ. Die Verluste der deutschen Streitkräfte im Italienfeldzug sind sehr hoch, insgesamt 536.000 Mann, darunter mehr als 100.000 Tote.

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Die von den deutschen Soldaten erwiesene Brutalität und Rücksichtslosigkeit, lässt sich aber auch durch politische und psychologische Faktoren erklären. Der Waffenstillstand vom 8. September und die anschließende Kriegserklärung des Königreichs Italien an Deutschland, die am 13. Oktober 1943 übermittelt wurde, prägten die Erfahrungen der Soldaten in deutscher Uniform tief. Der im September vollzogene „Verrat“ bestätigt alle rassistischen Vorurteile gegenüber den Italienern, die oft als verräterisch und feige betrachtet wurden. Mit dem Seitenwechsel, der zwischen September und Oktober stattfand, verwandelten sich diese Vorurteile in Hass.

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Zudem wurde der Partisanenkrieg von der militärischen Führung lange Zeit als „illegal“ betrachtet, weshalb sie jedes Mittel zu seiner Niederschlagung für gerechtfertigt hielt. Kollektive Repressalien, Massaker an der unbewaffneten Zivilbevölkerung und allgemeiner Terror waren die Methoden, die auf Befehl des Wehrmachtsbefehlshabers in Italien, Feldmarschall Albert Kesselring, eingesetzt wurden. Allerdings verhielten sich nicht alle Truppeneinheiten auf brutale Art und Weise. In der Regel waren es die Abteilungen, die sich auf dem Rückzug befanden oder im Kampf gegen die Partisanen standen, die sich am gewalttätigsten zeigten, zusammen mit den SS.

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